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"Fragments of Palestine" 2009

 

Als weiterer Baustein des Projekts "Partnerschaften Kiel-Palästina" wurde das Freedom Theater aus Jenin / Westbank im Rahmen seiner Deutschlandtournee zu einem Besuch nach Kiel eingeladen. Die Studentengruppe des Theaters zeigte hier am 11. Oktober 2009 im KulturForum das Stück "Fragments of Palestine". Das Stück thematisiert in einer Collage aus Theater, Tanz und Musik den schwierigen palästinensischen Alltag in den besetzten Gebieten und stieß bei den ca. 150 Zuschauern auf große Begeisterung und viel Interesse, das sich auch in einem angeregten Gespräch mit den Schauspielerinnen und dem Leiter des Theaters nach der Aufführung äußerte. Das Kieler Publikum traf dabei schon zum dritten Mal auf das Freedom Theater: Bereits während der Kulturwochen Nahost 2006 und 2008 hatten Gäste aus dem Leitungsteam von ihrer Theaterarbeit und den Schwierigkeiten erzählt, an einem politisch fragilen Ort gewaltfreie Ausdrucksformen zu vermitteln, Selbstvertrauen zu stärken und Kreativität zu fördern. Nun bestand zum ersten Mal auch Gelegenheit, mit den Jugendlichen aus Jenin direkt zu sprechen, was von vielen Kielern in zahlreichen Nachfragen genutzt wurde.

Im Anschluss an die Aufführung fand ein dreitägiger Workshop mit jungen Schauspielerinnen von Kiel CREARtiv statt, geleitet von der Kieler Schauspielerin und Theaterpädagogin Kati Luzie Stüdemann. Dabei wurden zwischen den beiden Gruppen Methoden und Erfahrungen mit dem Konzept "Art for Social Transformation" ausgetauscht. Dem Ansatz "Vom Süden lernen" ("Learning from the South") folgend, bezieht sich das Leitungsteam von Kiel CREARtiv um Kati Luzie Stüdemann auf das argentinische Vorbild "Crear vale la Pena", eine Organisation in Buenos Aires, die in qualitativ hochwertigen Kulturprojekten Kinder und Jugendliche fördert und stärkt. Die vergleichbaren Arbeitsmethoden in unterschiedlichen Kontexten ermöglichten den beiden Theaterleitern Kati Luzie Stüdemann und Juliano Mer Khamis eine Basis für den Erfahrungsaustausch. Inhaltliche thematische Schwerpunkte des Workshops waren "Unmögliche Begegnungen", "Schmerz" und "Hoffnung". Es nahmen insgesamt achtzehn Jugendliche teil, die die Ergebnisse des Workshops zum Abschluss in einer 30-minütigen Werkstattaufführung präsentierten.

"Ich fand die Begegnung mit den Palästinensern ganz toll. Ich fand es gut, dass ich mich schon vorher über sie auf YouTube informieren konnte, und dass fast alle Englisch gesprochen haben. Gefehlt hat mir nichts. Sie waren super offen und freundlich und wirkten auch nicht total deprimiert oder traumatisiert, wovor ich zuerst Angst hatte. Ich finde es toll, dass wir so viel von denen gelernt haben und dass wir so was wie die Ninjaaufwärmung immer noch benutzen. Die gemeinsame Arbeit hat toll funktioniert. " Lilli 15

Das Projekt war eine von drei Kooperationsveranstaltungen, die unter dem Motto "Partnerschaften Kiel-Palästina" realisiert wurden. Ziel war es, jenseits von medialen Zerrbildern und Vorurteilen eine persönliche interkulturelle Begegnung zu initiieren. Das Projekt wurde organisiert vom Projektbüro "radius of art" in der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Kiel. Unterstützt wurde es von der Anna Lindh Stiftung für den Dialog zwischen den Kulturen, dem Goethe Institut, der Landeshauptstadt Kiel, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Bingo! Umweltlotterie, der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein, den Kieler Nachrichten, dem Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein und dem Hotel Berliner Hof.